Pranger

Pranger des 16. Jahrhunderts in manuelinischem Stil mit Armillarsphäre und Kreuz. Seine signifikante Höhe ist Symbol des gerichtlichen Charakters des Kreises. Hier wurden manchmal öffentliche Strafen vollzogen, um als Beispiel der Justiz des Landkreises zu dienen. Dieser Pranger ist verbunden mit der Freibrieferteilung durch König Manuel in 1510. An diesem konnten zwar bestimmte Strafen vollzogen werden, jedoch niemals eine Todesstrafe. Interessant ist es zu sehen, dass noch Spuren eines vermeintlichen Eisenrings erhalten sind, wo die Straftäter aufgehangen wurden. Aber dessen Anwesenheit diente vor allem, um an das Recht des Landkreises auf eine eigene Justiz zu erinnern, welcher durch die eventuelle Bestrafung der Straftäter die interne Ordnung und den Frieden bewahrte. Der Pranger von Linhares hat einen achteckigen, dreistufigen Sockel, wobei die erste Stufe doppelt so hoch ist, wie die anderen. Die Säule besteht aus einem viereckigen, mit Sphären verzierten Sockel und einem achteckigen Schaft. Das Kapitell, in Form eines umgedrehten Kegels, hat eine typische Verzierung der Manuelinik-Epoche, mit einer auf Laub basierten Ausschmückung, gekrönt von einer Armillarsphäre und einem Kreuz.